Landtagausschuß zu Niederdeutsch erst im Januar 2023
Die erste Kerze leuchtet - die Adventszeit hat begonnen - eine hoffnungsfrohe Zeit des Wartens, die wir mit würzigem Gebäck, Glühwein oder Apfelpunsch versüssen. Für uns Plattdeutsche in Brandenburg richten sich die Erwartungen in dieser Adventszeit auf die Politik. Nach der Aufnahme des Niederdeutschen in die Verfassung Brandenburgs im Sommer können die Landtagsabgeordneten in diesem Monat wichtige Weichen für die Zukunft des Brandenburger Platt stellen. Am 16. Dezember steht Platt auf der Tagesordnung. Punkt 8 wird aber nicht debattiert, wurde am ersten Sitzungstag der 77. Landtagssitzung mitgeteilt.Er wird im neuen Jahr im Landtagsausschuß behandelt, wann und wo teilen wir mit.
Gesetzliche Regelungen stehen im Raum, wie konkret in Kita, Schule, Kultur und Alltag die Sprache gefördert werden soll. Grundlage ist ein Prüfbericht der Landesverwaltung, der den Abgeordneten jetzt vorliegt. Ein umfassendes Papier, das die Situation der einzigen Regionalsprache und ihrer Sprecher in Brandenburg detailliert beschreibt und die Haltung der Ministerien und Spitzenverbände dazu. Bisher sind es vor allem Ehrenamtler, die sich für die Erhaltung des Brandenburger Platt einsetzen. Auf die Dauer reicht das nicht allein, um die Zahl der Plattsprecher wieder ansteigen zu lassen. Professionalität ist nötig, um Niederdeutsch wirklich lebendig zu halten. Es muß für alle Altersgruppen möglich gemacht werden, Platt zu lernen. Es braucht Lehrende und mehr als nur eine Fibel - das sind nur einige Punkte, die uns am Herzen liegen. Es müssen aber die Landtagsabgeordneten zu ihrer Sache machen, damit Platt eine Chance bekommt. Eine Reihe von Hinweisen gibt es im vorliegenden Prüfbericht, wie das geschehen kann, aber erst einmal liegt kein Gesetzesvorschlag vor. Unser Landesverein hat aber eigene Vorstellungen erarbeitet und an das Landesparlament weitergereicht.
Noch vor dem Jahreswechsel könnte sich der Landtag immerhin mit der Situation der Niederdeutschen auseinandersetzen. Vom 14.-16 Dezember 2022 finden die letzten Sitzungstage dieses Jahres statt. Im Bild: Ute Eisenack beim Platt-Unterricht Foto: Christamaria Ruch