Reise in die Vergangeheit - Motto des 16. Jugendliteraturwettbewerbes der Uckermark
Das Thema veranlasste 170 Kinder und Jugendliche aus der Uckermark, aber auch aus Mecklenburg, Hessen, Franken und Bremen zur Schreibfeder zu greifen - wobei das heutzutage meist die Tastatur eines PC ist. Wie auch immer - am Ende entstanden Gedichte, Geschichten, Comics und rhythmische Poetry Slams, die widerspiegeln, was Heranwachsende heute beschäftigt.18 Teilnehmer des 16. Jugendliteraturwettbewerbes der Uckermark haben ihre Beiträge up Platt eingereicht. Die heimische Regionalsprache ist zwar selten zu hören, aber einige Familien reden noch platt und etliche Kinner haben Uckerplatt in der Schule gelernt. Zwischen Tweedusendunsöbenundörtig (2037) und der Steentied (Steinzeit) führen uns die plattdeutschen Geschichten der jungen Autoren.
Das Thema lockte an am Sonntagnachmittag soviele Bad Belziger in das Kulturzentrum, daß immer wieder neue Stühle geholt werden mußten. Am Ende sassen etliche Gäste vor der offenen Tür des Seminarraumes im Flur, um dem Vortrag von Prof. Michael Riessler folgen zu können. Der Linguist hat sich doch tatsächlich dem Flämingplatt zugewandt. Ein Wissenschaftler widmet sich der Sprache der Altvorderen! Noch dazu einer, der eigentlich Professor in Ostfinnland ist, ein Experte für Skandinavische Sprachen. Doch er kommt aus dem Fläming, in Borne bei Bad Belzig ist er aufgewachsen, seine ehemalige Deutschlehrerin sitzt stolz im Publikum. Weit hat es der Junge gebracht. Aber der Abstand zur Heimat schärft mitunter den Blick und so hat der Sprachwissenschaftler das Flämingplatt seit kurzem unter die Lupe genommen. Es ist ein Dialekt der Reionalsprache Niederdeutsch und sein Hobby sozusagen. Eine Gastprofessur hat ihn gerade an die Uni Greifswald geführt, günstige Gelegenheit, bei einem Abstecher in Bad Belzig seine Flämingisch-Forschung vorzustellen.
Ein anregendes Treffen von Plattlehrenden in Wittstock/Dosse liegt hinter uns. Plattfreunde aus Putlitz, Quitzöbel, Sewekow, Kyritz, Potsdam, Großderschau und Neuruppin setzten sich zunächst mit der Präsentation von niederdeutschen Texten und Szenen vor Schülern, Eltern oder Senioren auseinander. Das sind für gewöhnlich die kleinen Lern-Höhepunkte für alle - wenn man zeigen kann, wie gut plattdeutsch gelernt wurde. Mit der erfahrenen Dramaturgin Karin Berner wurden schrittweise ganz praktische Fragen erörtert. Sie ist seit 20 Jahren mit dem Demokratietheater Scheselong an Schulen unterwegs und kann auf reichlich Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Schülern und Schulen sowie bei Veranstaltungen an sich zurückgreifen.
Das reicht von Raum und technischen Fragen,über Kostüme und Kulissen bis hin zum Umgang mit Lampenfieber und der Arbeit an Texten. Am Ende des Tages blieb gerademal Zeit das neue Wissen bei Vorträgen von Ulla, Heidi und Angret anzuwenden. Am 2. Tag war Zeit für einen Erfahrungsaustausch in Sachen Platt-Unterricht.
Truuer üm Heidi Morling
Die Plattfreunde Brandenburg trauern um Heidi Morling, die ihrer schweren Erkrankung erlegen ist. Schon jetzt vermissen wir ihr offenes, herzerfrischendes Wesen, ihre freundliche Hilfsbereitschaft und ihren entgegenkommenden Einsatz. Vor allem aber vermissen wir eine engagierte Mitstreiterin für die Niederdeutsche Sprache noch bevor sie mit uns 2014 den Landesverein für Niederdeutsch mitbegründete. Stets war die Pädagogin eine verläßliche und kompetente Partnerin für unsere Projekte, seien " es das Wörterbuch "Platt helpt", die Plattfibel oder die vielen Treffen und Messen, bei denen Heidi Morling mitwirkte.
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