Im Saal des Wittstocker Kinos Astoria sahen sich Filmemacher Gerald Backahus und seine plattdeutschen Interviewpartner nach Monaten erstmals wieder. Heidi Schäfer, Dr. Wolfgang Dost oder Ilona Masuhr hatten es sich nicht nehmen lassen, erstmals den Dokumentarfilm "Von Icke bis Platt - wie in Berlin und Brandenburg ursprünglich gesprochen wurde" in ihrem Hauskino zu sehen.
Nicht nur Prignitzer Platt und Berlinisch ist in diesem 93minütigem Streifen zu erleben, auch in der Uckermark, im Fläming, an der Oder und in der Niederlausitz hat Dokumentarfilmer Plattsprecher vor die Kamera geholt. Sichtlich stolz redeten sie, wie ihnen" der Schnabel gewachsen" ist "up Platt". Manch Schmunzler erntete das "Stück Heimat auf der Zunge" bei den Wittstockern im Kino Astoria.
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Die Prignitzstadt Wittstock/Dosse war am 1.Oktober 2024 Gastgeber für die Kommunalvertreter aus der Reuterstadt Stavenhagen und Prenzlau. Die drei Städte verbindet das Engagement für die Niederdeutsche Sprache, deren Bestand in Mecklenburg wie auch Brandenburg gefährdet ist. Fröhlich startete das Treffen mit dem Klöndisch, dem Plattkurs der Wittstocker Volkshochschule, der einige Szenen up Platt zum Besten gab.
In der anschließenden Diskussion herrschten ernste Töne vor.Gerade der Bildungssektor bereite Mecklenburgern wie Brandenburgern Kopfzerbrechen. Die "Stemhagener" haben zwar eine Modellschule für Plattdeutsch bis zum Abitur, aber selbst hier fehlen wie in Brandenburg Lehrer für Niederdeutsch, klagt der langjährige Schulleiter Lutz Trautmann. Immerhin gibt es Lehrpläne und Lehrmaterialien, die die Brandenburger beim Besuch im letzten Jahr kennenlernen konnten. Das Buch Muh!Mäh! Moh! wird inzwischen von den Prignitzer und Uckermärkern genutzt, denn im brandenburgischen Platt gibt es gerademal eine Fibel und ein Arbeitsheft.
Für Dr.Philipp Wacker stellen digitale Formen des Lernens und Lehrens eine Chance dar, allerdings braucht man auch hierfür kompetente Fachleute für´s heimische Platt. Das neue Niederdeutschgesetz Brandenburgs hilft nur da bedingt.
Dokfilm über Muttersprache der Brandenburger und Berliner
In diesem Sommer hatte der Dokumentarfilm "Von Icke bis Platt-wie der Berliner und Brandenburger ursprünglich spricht" Premiere. Neben den Bundeshauptstädtern sind viele Brandenburger Plattsprecher zu erleben. Filmautor Gerald Backhaus reiste dafür mit Kamera und Mikrofon zwei Jahre durch die Region: zum Fläming und in den Spreewald,ins Oderbruch, dann nordwärts in die Prignitz und die Uckermark. Überall trafen Gerald Backhaus und sein Kompagnon Martin König noch plattdeutsch sprechende Brandenburger. Wie unsere 90 Jährige Templinerin Annemarie Giegler oder Heidi Schäfer und Ilona Masuhr aus Wittstock, Ronald Heber aus Bad Belzig und Karlheinz Niendorf aus Jüterbog oder Horst Wilke aus dem Oderbruch
. Die Hauptstädter staunten nicht schlecht über die Vielfalt der regionalen Platt-Dialekte. Und dass Brandenburg ein Plattland ist - eines von 8 in der Bundesrepublik. 93 Minuten lang läßt der Filmautor die Brandenburger und Berliner so reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.
Der Kolonistenhof in Großderschau war im August 2024 zum 4. Mal Gastgeber für Ferienkinder aus der Region. Die 14 Havelländer verwandelten Friedrichs Kolonistenkirche in eine zeitweilige Theaterbühne. Die 6- bis 14Jährigen Jungen und Mädchen verbrachten eine Ferienwoche mit dem Lernen von plattdeutschen Versen und Liedern. Und das ohne Murren. Die für einige fremde Sprache entdeckten sie wie ein neues Abenteuer, bei dem es einiges zu entdecken gab.Leonora und Markus waren das erste Mal dabei, aber schnell fanden sie sich zu einerlebhaften Spieltruppe zusammen.
Die ehemaligen Lehrerinnen Heide Schumann und Bärbel Harmel halfen kompetent und einfallsreich beim Plattdeutsch lesen und reden.
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