Bebersee ist das 1. uckermärkische Dorf mit zweisprachigem Ortschild
Die einjährige Emma und Papa Florian Hüneke durften mit Templins Bürgermeister Detlef Tabbert, Ortsvorsteher Harald Engler und Organisator Klaus-Dieter Jahns die neue Ortstafel für Bebersee enthüllen. Dank Unterstützung durch den Landesverein für Niederdeutsch steht jetzt unter dem hochdeutschen Namen auch der Plattdeutsche "Beversee". „Ich habe heute das Gefühl, dass Erna Taege-Röhnisch nach Hause gekommen ist.“, gesteht Ortsvorsteher Harald Engler. Seine Fraktion Uckermärker Heide griff die Möglichkeit zweisprachiger Ortsschilder auf und setzte sich in der Stadtverordnetenversammlung dafür ein. Der Gemeindeteil von Groß Dölln gehört zur Stadt Templin und ist der Geburtsort der bekannten Niederdeutsch-Autorin Erna Taege-Röhnisch. Sie ist hier ab 1909 aufgewachsen und hat später in Templin gelebt, wo sie unter anderem das Regionalmuseum mit aufgebaut hat. Die Stadt machte die Schriftstellerin, die hoch- und plattdeutsch schrieb und 1998 starb zu ihrer Ehrenbürgerin. Aufmerksam verfolgten die Festgäste auch die plattdeutsche Lesung einiger Gedichte durch Annemarie Giegler und Edith Unrath am Ehrenrondell für Erna Taege-Röhnisch.
Die neue Ortstafel von Bebersee/Beversee ist das 4. zweisprachige Ortsschild im Land Brandenburg, das die Regionen sichtbar macht, in denen plattdeutsch verwurzelt ist.
Bisher stehen hoch- und plattdeutsche Ortstafeln in Sewekow/Sävko in der Prignitz, in Lunow/Luune im Barnim und in Fredersdorf/Fräesdörp im Fläming. Die Initiative geht auf unseren Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg zurück, der sich seit 2014 dafür einsetzt das Brandenburger Platt als kulturelles Spracherbe zu bewahren. Zu den Erfolgen unseres Wirkens gehört, daß der Schutz und die Förderung der Regionalsprache in die Landes-Verfassung aufgenommen wurde und es seit dem 20. Juni 2024 ein erstes Brandenburgisches Niederdeutsch-Gesetz gibt. (Fotos:A.Flügge)
Geburtshaus von Erna Taege-Röhnisch