Hei – wie der schmeckte, der scheene Iser-Kuke, wenn `n Mudder ewen rut schloag ut dat Isen un uns denn jeden son`n rechten brun`gaaf glei frisch van`t heete Isen: sou scheen schmeckt hiede mei keen Torte nich van den Kunditer.
So schwärmte vor 1924 der Blönsdorfer Pfarrer Otto Bölke in seiner Muttersprache von den Klemmkuchen, die zur Winterzeit in jedem Fläminghaushalt waschkörbeweise gebacken wurden. Am offenen Feuer mit schweren Eisen brauchten die Hausfrauen einen ganzen Tag dafür. Hundert Jahre später machen es elektrische Hörncheneisen deutlich leichter. Im Jüterboger Kulturquartier kamen jetzt aber nochmal echte historische Klemmeisen von 1896 zum Einsatz und das sorgte für Schlangen vorm Backfeuer des Vereins Jüterboger Land, an dem Schornsteinfegermeister Andreas Dehn die Klemmzangen über die Gasflamme hielt und Wolf-Dieter Boche 120 Klemmkuchen vom Eisen rollte. Die seltene Gelegenheit, mal wieder Flämingplatt zu hören, ließen sich trotz Winterwetters an diesem Märztag viele Jüterboger nicht entgehen.
Der große Saal war gut gefüllt und mit Gudrun Hertel traute sich auch eine Hohenseelfelderin mit eigenen Platt-Geschichten auf die Bühne des großen Saales. Neben Britta Hannemann und Wolf-Dieter Boche war auch Telsches Platt mit Gerhard Glau aus Glienick bei Zossen zu erleben. Er findet den richtigen Zungenschlag, denn er hat noch Nachbarn erlebt, die Telsches Platt sprachen. Unterstützt wurde dieser Nachmittag von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse.
Musikalisch war auch Ronald Heber mit seiner Gitarre und einem eigenen Klemmkuchenlied up Flämingplatt dabei.
Im Platt des Flämings ist auch das nachfolgende Rezept gehalten, das freundlicherweise KarlHeinz Niendorf zur Verfügung gestellt hat.
Klemmkuchenrezept von Dorothea Niendorf (Jüterbog/Oehna)
500 g Weetenmaehl
125 g Majerine
125 g Botter
200 g Tucker, Prise Solt
2 Eiere
4 Aetläpele Speckfett van frisch uttjeloat’nen,fedden jereekerten Speck
2 Paecke Vaniljentucker
1 Liter laue Melk un 0,2 Liter lauet Woader
An Oaend voart Bakken:
Botter un Majerine flissich moaken, darp aver nich heet warrn, dat fresch utjeloatene Speckfett doatojäen, denn`n Tucker un Vanilljetucker doatoduen. Allens met`n Schneibaesen,hiettodoae met`n Handmixer, jut varräern! Wenn däe Tucker doabee to de Hälfde upjeleest is (noa Ooenschien), denn däen Liter laue Melk unnergerriern un juet dorchmengen. Denn dat Maehl unger fließiejet Rieren läepelwiese doatojäen, sau lange riern bis et een jlatter Deek is. Denn allens äever de Nacht stahn loaten.
An` Backdach de Eiere mett`n Mixer schloan un in`n Deek inarweet`n. Denn noa un noa dat laue Woada ungarräer`n, sauville, dat et een dinna, halwflissjer Deek ward, awer nicht to dinne. Uppassen! Denn`n Deek mit een, twee Prisen Solt afschmecken. Dat allens jefft denn met`et elektrische Isen um de achtich Klemmkueken