Fredersdorf is nu ok Fräesdörp
Das erste Dorf im Fläming zeigt nun seinen plattdeutschen Namen auf dem Ortsschild. Stolz versammeln sich die Bewohner des Ortsteiles von Bad Belzig darum. Flämingisch ist zwar nicht mehr Alltagssprache, aber stets bei den Dorfhöhepunkten präsent. Das hat nicht nur Maria Sternberg immer im Blick, der das Flämingplatt geläufig ist. Sie hat auch zum diesjährigen Erntedank die plattdeutschen Texte für das Historienspiel verfasst, das dieses Mal zu den Wurzeln der Sprache, den flandrischen Einwanderern im 14. Jahrhundert führte. Für "Janz wiet retour"
hat sich das halbe Dorf in mittelalterliche Gewänder gekleidet und auch die eine oder andere Szene up Platt einstudiert. Zum Vergnügen der anderen Hälfte der Dorfbewohner, die auf dem Dorfplatz vor der Kirche zuschauten.
Ein plattdeutscher Teil gehört alljährlich zum Programm des Herbstfestes, das die Fräesdörper immer selbst gestalten: Vom Erntedankgottesdienst bis zu Festbuffet und Kultureinlagen. Im Angerdorf, das auch in der Gemeinschaft der Dörfer mit historischem Dorfkern vertreten ist, werden Traditionen das Jahr hindurch gelebt und Flämingplatt als kulturelles Erbe wertgeschätzt. Das macht den Ort zu einem lebenswerten Dorf für Jung und Alt. Das wurde jetzt auch bunndesweit honoriert: Im Frühsommer 2023 gewinnt Fredersdorf im Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" die Goldmedaille!
Mit Fräesdörp freut sich auch unser Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg: Inzwischen zeigen 3 Dörfer im Land ihren plattdeutschen Namen auf der Ortstafel: Sewekow/Sävko im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Lunow/Luune im Landkreis Barnim und jetzt auch Fredersdorf/Fräesdörp im Landkreis Potsdam Mittelmark.