150. Geburtstag von Max Lindow: Prenzlau ehrt Heimatdichter
Dat Festjohr för Max Lindow erlebte am Dienstag, 27. Mai 2025, in Prenzlau einen Höhepunkt. Die Festveranstaltung zum 150. Geburtsjubiläum des uckermärkischen Schriftstellers Max Lindow (27.05.1875 bis 25.04.1950) lockte viele Besucher in die Aula des Scherpf-Gymnasiums.
Der Uckermärker Heimatdichter Max Lindow.
Darunter befanden sich auch Gäste aus Dänemark und den USA. Kulturredakteur Jan Ehlert, Urenkel von Max Lindow, moderierte und führte durch das zweistündige Programm.
Gäste aus nah und fern besuchten die Festveranstaltung für Max Lindow.
Die Max-Lindow-Literaturgesellschaft unter Vorsitz von Olivia Schubert organisierte den Fiertag för Max Lindow. Dr. Annegret Lindow, Tochter von Max Lindow, stand bei der szenischen Lesung „De Piepershoff“ mit im Rampenlicht. „Für Max Lindow war ein Geburtstag ohne Amerikaner nicht denkbar“, sagte Jan Ehlert mit Blick auf die Gäste aus den USA.
Der Brandenburger Kulturstaatssekretär Tobias Dünow hielt ein Grußwort: „Ein früher Botschafter des Niederdeutschen war Max Lindow, den wir heute ehren. Der Mundartdichter hat neben Büchern und Bühnenstücken auch das ‘Uckermarkerlied‘ – inoffizielle Hymne in Brandenburgs Norden – geschrieben. In diesem Sinne: ‚Jeder geiht gärn an 't Wark / För uns' leew Uckermark!‘“ Max Lindow hat Bücher wie „Bi uns to Hus. Plattdütsche Gedicht'n un Geschicht'n in uckermarksch Mundort“ und Bühnenstücke in Hoch- und Niederdeutsch veröffentlicht. Zudem setzte er sich als Lehrer und Sprachpfleger für die Aufwertung und Neubelebung seiner Heimatsprache ein. Der Text des niederdeutschen „Uckermarkerlieds“ stammt auch von Max Lindow.
Dr. Annegret Lindow (vorn) und Olivia Schubert (r.) begleiteten die szensiche Lesung "De Piepershoff."
Max Lindow hat die Sprache seiner Heimat weitergetragen. In seiner Laudatio würdigte Dr. Reinhard Schmook den Dichter: „Eine Mundart hat man immer, mit einer Mundart besitzt man eine Heimat.“ Beim Klönschnack zum Thema „Sprache ist Heimat – Heimat ist Sprache“ sagte Ulrike Stern von der Universität in Greifswald: „Die Sprache ist ein Gemeinschaftsgefühl. Platt schließt die Heimat auf.“ Dr. Stephan Diller, Leiter des Kulturzentrums Dominikanerkloster Prenzlau, äußerte in seinem Grußwort einen Wunsch: „Niederdeutsch soll als Teil der deutschen Literatur wahrgenommen werden. Deshalb müssen wir auf uns aufmerksam machen.“
Schüler der Regenbogengrundschule in Brüssow, der Max-Lindow-Schule in Prenzlau sowie der Uckermärkische Konzertchor überbrachten musikalische Grüße.
Mädchen und Jungen der Regenbogengrundschule in Brüssow sangen Lieder von Max Lindow.
Olivia Schubert eröffnete zudem die Wanderausstellung „Bi uns to Hus – Die Welt von Max Lindow.“ Bis 27. Juli steht diese Schau im Dominikanerkloster in Prenzlau für Besucher offen. Anschließend folgen Ausstellungsorte in Strasburg und Brüssow (beide Uckermark) sowie Wittstock (Ostprignitz-Ruppin).
Text, Bilder und Repro: Christamaria Ruch