Dreeklang-Treffen in Prenzlau: „Niederdeutsch in die Zukunft tragen“
Das alljährliche Dreeklang-Treffen vereinte Vertreter der Städte Stavenhagen, Wittstock/Dosse und Prenzlau am Dienstag, 27. Mai 2025 beim Gastgeber Prenzlau. Die zweistündige Veranstaltung im Rathaus der Kommune stand unter dem Motto „Niederdeutsch in die Zukunft tragen.“
Der Dreeklang ist ein Treffen der drei Partnerstädte. Hinzu kommen Gäste aus nah und fern.
Zur Erinnerung: Ein Freundschaftsvertrag verbindet seit 2022 die drei Kommunen. Die Regionalsprache Niederdeutsch als gemeinsames Kulturgut verbindet diese drei Kommunen. Diese partnerschaftliche Zusammenarbeit wird jedes Jahr durch ein Dreeklang-Treffen mit Leben gefüllt.
Hendrik Sommer, Bürgermeister der Stadt Prenzlau, eröffnete die Veranstaltung am 27. Mai 2025 und begrüßte die Gäste. Darunter auch Vertreter des Brandenburger Kulturministeriums, des Heimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern (MV) und Jette Bolz, Niederdeutsch-Botschafterin in MV.
Das Thema „Lebendiges Spracherlebnis - Niederdeutsch für Kinder und Jugendliche“ bildete den Schwerpunkt der Veranstaltung. Katrin Kaesler ist Leiterin Stadtbibliothek in Prenzlau und stellte den Jugendliteraturwettbewerb der Uckermark vor. In diesem Jahr gibt es bereits die 17. Auflage. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland und im Alter von zehn bis 21 Jahren. Seit 2015 können auch Beiträge in niederdeutscher Sprache eingereicht werden können. Beim 16. Wettbewerb im Jahre 2023 gingen insgesamt 170 Beiträge ein, davon 18 up Platt. „Der Wettbewerb ist kein Selbstläufer. Vielmehr sind eine intensive Begleitung und Betreuung notwendig, damit wir eine gute Resonanz erzielen“, sagte Katrin Kaesler.
Doris Meinke (r.) stellte methodische und didaktische Erfahrungen beim Jugendliteraturwettbewerb vor.
Doris Meinke von der Plattdütsch-Eck in der Stadtbibliothek in Prenzlau schilderte in ihrem Vortrag, wie sie in einzelne Schulen in der Uckermark geht und die Schüler beim Jugendliteraturwettbewerb begleitet. Grundlage für Beiträge up Platt bildet immer ein hochdeutscher Text. „Der Schlüssel zum Erfolg von plattdeutschen Beiträgen liegt in den niederdeutschen Wortleisten“, so Doris Meinke. Diese erstellt sie individuell für die Schüler. Aktuell betreut Doris Meinke beim Jugendliteraturwettbewerb fünf Schulen. Neele Hübner, erste Niederdeutsch-Botschafterin des Landes Brandenburg, trat als Vorleserin up Platt auf. Dabei stellte sie ihre prämierte Geschichte „Kleine Leute ganz groß“ aus dem Wettbewerbsjahr 2021 vor.
Dieter Dumjan und Peter Stelzer als Vertreter der Reuterstadt Stavenhagen informierten über die Reuter-Festspiele und die Straße des Niederdeutschen zur kulturhistorischen Vernetzung von Städten. „Es reutert überall in Stavenhagen“, brachte Peter Stelzer die Aktivitäten auf den Punkt.
Dieter Dumjan (l.) und Peter Stelzer vertraten die Reuterstadt Stavenhagen beim Dreeklang.
Katja Reichelt von der Stadt Wittstock stellte die jüngsten Aktivitäten in der Kommune zum Sichtbarmachen der niederdeutschen Sprache vor. Dazu zählen die zweisprachigen Ortstafeln, die im Frühjahr in zehn weiteren Orts- und Gemeindeteilen von Wittstock installiert wurden und die Klönbank, die nun vor dem Rathaus der Stadt zum Plattsnacken einlädt. „Bei den Stadtplänen ‚Stadt up Platt‘ hat die Stadt Wittstock das Ziel, QR-Codes entlang der Route durch die Stadt zu installieren“, sagte Katja Reichelt.
Text und Bilder: Christamaria Ruch
