Wittstock. Die Freunde niederdeutscher Sprache haben dieses Jahr in Brandenburg entscheidenden Auftrieb erhalten, da die Pflege dieser Sprache nun ausdrücklich in die Landesverfassung mit aufgenommen wurde. Umso erfreuter zeigt sich Heidi Schäfer, die sich seit vielen Jahren für das Plattdeutsche engagiert, darüber, dass die Sprache nun auch prominenter auf der Kinoleinwand vertreten sein wird.
Denn seit Herbst ist der Film „Mittagsstunde“ mit Schauspieler Charly Hübner in den deutschen Kinos angelaufen. Die Verfilmung des Bestsellers von Autorin Dörte Hansen wurde in zwei Fassungen gedreht. Einmal in einer durchgängig hochdeutschen und in einer, in der teilweise Plattdeutsch (hochdeutsch untertitelt) gesprochen wird. „Wir haben uns sofort für die zweite Fassung entschieden“, sagt Viola Terzijska, Betreiberin des Wittstocker Kinos „Astoria“.
In Wittstock wird der Film erstmals am kommenden Samstag, 15. Oktober, ab 17.45 Uhr gezeigt. Am Dienstag, 18. Oktober, will Heidi Schäfer mit ihrem Niederdeutsch-Stammtisch von der Wittstocker Volkshochschule den Film sehen. Für den 25. Oktober hat sich ab 15 Uhr bereits eine Gruppe des Wittstocker Seniorenvereins Herbstgold zur Vorführung angemeldet.
In einem Interview zum Film mit Charly Hübner, das vor der Vorstellung im Kino gezeigt werden soll, sprach Charly Hübner von einer besonderen Authentizität des Niederdeutschen. Wenngleich hier laut Heidi Schäfer in einem friesischen Dialekt gesprochen wird, können es Freunde des Niederdeutschen dennoch gut verstehen. Und zur Hilfe gibt es ja dann noch die Untertitel. Zugleich ist die erzählte Geschichte besonders berührend. Im Film kehrt Ingwer (Charly Hübner) in seine Heimat zurück, um sich um seine „Olen“ zu kümmern. Dabei stößt er auf Geheimnisse seines Heimatortes und seiner Familie. br
Quellenangabe: Dosse Kurier vom 14.10.2022, Seite 13