Fläming-Platt im Jüterboger Kulturquartier Mönchenkloster
Historisch gewandete Damen und Herren führten die Besucher des Mönchenklosters am Vorabend des Reformationstages in die Zeit Luthers zurück. Seinerzeit war Jüterbog im Niederen Fläming eine florierende Handelsstadt, in der Tetzel einen schwungvollen Handel mit Ablasszetteln betrieb.
Er soll letztlich Auslöser für Luthers Thesen gewesen sein. Damals war das Flämingplatt noch in allen Gassen zu hören, heute ist es eine Rarität für die sich immerhin gut zwei Dutzend Jüterboger ins Mönchenkloster aufmachten. Selbst der 91jährige Buchautor KarlHeinz Niendorf war gekommen.
Mit ihren Geschichten im Flämingischen von „Hunnenwoahn“(Hundewagen) oder dem Tischlergesellen, der „Bloot nick natt wärn“ wollte und sich dazu in den Sarg legte und dabei Soldaten erschreckte, ernteten Britta Hannemann aus Oehna und Wolf-Dieter Boche aus Jüterbog immer wieder Beifall.
Dank der Erklärungen zwischendurch wurden die Verständnisklippen zum heutigen Wortgebrauch umschifft. Anschließend gings mit Taschenlampen durch das alte Backsteingebäude, in dem heute Museum, Stadtinformation und Bibliothek untergebracht sind. Auch hier wird es künftig ein Plattdüütsch Eck geben, um das sich die Wander- und Gästeführerin Britta Hannemann kümmern wird.
Auch das Flämingplatt hat lokale Varianten. Im Raum Luckenwalde hat Gastwirtstochter Käthe Taubitz notiert, wie die neue Sprechweise der in einen anderen Ort verzogene Freundin Pauline irritierte: „Watt hast du en däi ferne Sproake anjewennt, sou räd doch keen vernimpfticher Mensch nich, datt jewenne däi man wedder af.“