Fröhjohrsluft
von Erna Taege-Röhnisch
Vör unse Döör, dor singt een quoden Vogel,
un in mien Hert föllt warm de Sunnenschien.
Koom ok noch Schwerker dick vull Schnee un Hogel,
dät lot, dat möckt mi wider kene Pien.
Du seggst, du süüst noch nüscht van Bloom un Bläder,
De Bööm sind kool, de Schnee is kuum vergoon?
Nu segg mool, rückst du nich dät Fröhjoohrsweder?
Mien lewe Fründ,- du müsst dät Luern verstoohn!
In’n Backoom lött sich dät jo noch nich schuben,
denn jerer Ding, dät duert mool sine Tied,
Ierst blögt de Wien, denn wassen em de Druben;
Doch alls kömmt ran, un wier dät noch s wiet!
Wärst schon´s gewohr, wenn ierst de Blomen blögen,
denn eenmool kömmt dät lewe Fröhjohr doch!
Gedüllig di doch man un laot din Schwögen!
De Vögel singt! - Nu segg, wat wißt du noch?
Aus: Wind över de Heid 1955
Einzige Fritz-Reuter-Preistägerin Brandenburgs