Radio inschalten un plattdüütsch huern - den ganzen Daag!
Noch ist das eine Idee, die Anfang des Jahres in Schleswig-Holstein geboren wurde, die aber durchaus umsetzbar ist. Schließlich gibt es in ganz Europa Radioprogramme für die jeweiligen Minderheiten im Land. Auch die Sorben und Wenden haben in Brandenburg und Sachsen eigene sorbisch-wendische Sendungen. Für uns Plattdeutsche gibt es nichtmal eine Vertretung im Rundfunkrat, geschweige denn eine regelmäßige Sendung. Ein eigenes Radio für die 8 deutschen Bundesländer, in denen die Regionalsprache Niederdeutsch zu Hause ist, wird auch in Brandenburg Anklang finden. Ein breites Bündnis in den Bundesländern formiert sich inzwischen, um für ein öffentlich-rechtliches Medium für die 2,5 Millionen Plattdeutschen zu werben. Auf einer acht-Länder-Online-Konferenz im Frühjahr wurde das Ziel formuliert.
„Wir nehmen uns andere Kleine-Sprachen-Sender in Europa zum Vorbild und fordern ein öffentlich-rechtliches Medium, das 24 Stunden am Tag sieben Tage die Woche ein plattdeutsches Hörfunk-Programm plus Online-Angebot sowie gelegentliche Filmbeiträge produziert. Das Hörfunk-Programm bietet einen Mix aus bunten Themen sowie seriösen Berichten über Welt und Region. Dazu gehören tagsüber stündliche oder halbstündliche Nachrichten. Im Musikprogramm laufen aktuelle plattdeutsche, hochdeutsche und internationale Musiktitel für Erwachsene. Besondere Hörfunk- oder Online-Angebote richten sich an Jugendliche und Senioren. Das Medium nutzt die plattdeutsche Sprache als tägliches Werkzeug und hält dabei Qualitätsstandards ein, die in anderen deutschen Programmen für die hochdeutsche Sprache gelten.
Bis jetzt wird die Kampagne „Funklock stoppen!“ getragen von den Heimatbünden in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Auch die Plattdeutschen Räte in Schleswig-Holstein und Hamburg sind dabei genauso wie der Bundesrat für Niederdeutsch. Auf der Konferenz neu dazugekommen sind als Unterstützer zum Beispiel der Verein für Niederdeutsch in Brandenburg, die Emsländische Landschaft und die Plattdeutschzentren für Holstein und Schleswig. Weitere Organisationen müssen das Papier intern noch von Mitgliedern und Vorständen bestätigen lassen.
Christiane Ehlers vom Niederdeutschsekretariat und Jan Graf vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund sind sehr zufrieden mit der Resonanz. „Wir haben ein gerechtfertigtes Anliegen, wir werden immer mehr, und unsere Stimme wird gehört werden“, so das Organisatorenduo."
Kontakt:
Jan Graf, SHHB, 0431/98385-15,
Christiane Ehlers, Niederdeutschsekretariat, 0178/4554619,