Vereensdräpen in Potsdam 2021
Zäh sind die Brandenburger Plattfreunde - das zeigte sich bei ersten realen Vereinstreffen nach der Briefwahl am letzten Wochenende in Potsdam. Weder Stau noch Hitze hatte unsere Vereinsmitglieder abhalten können, aus Jüterbog, Putlitz, Kyritz, Wittstock und Großderschau anzureisen.Das Museumshaus zum Güldenen Arm in Potsdam
erwies sich als ausreichend flexibler Veranstaltungsort: Im Kaminzimmer des Fachwerkhauses war es erträglich warm und so fanden unsere Vorschläge für Ehrenmitgliedschaften und die Unterstützung der Initiative für eine plattdeutsche Medienplattform zügig eine klare Zustimmung. Der Bericht des Vorstandes ging auf die Aktivitäten für plattdeutschen Unterricht, Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten, Kontakt zur Uni Greifswald und zum Mecklenburgsichen Heimatverbandein, aber auch auf die in Pandemiezeiten entstandenen Plattdüütsch-Ecken an Bibliotheken ein. Die Mitglieder beschlossen die Ernennung von Ehrenmitgliedern und stellten sich hinter die schleswig-Holsteinische Inititative "Funklock stoppen" für ein bundesweites niederdeutsches Radio.
Klar, daß auch die Landtagsdebatte um ein mögliche gesetzliche Regelungen für Niederdeutsch in Brandenburg eine Rolle spielte. Jetzt wird vom Land geprüft - was nötig und was machbar ist. Wir bleiben dran. Wie auch an der Änderung der Landesverfassung, in der künftig auch die Niederdeutschen neben den Sinti und Roma als Minderheit neben den dort bereits verankerten Sorben/Wenden stehen sollten. Das Thema hatte es nicht in den Landtag geschafft. Da kommt nicht nur auf den neuen Vorsitzenden Jörg Gehrmann einiges an Arbeit zu, der endlich vor versammelter Runde einen Blumenstrauß zur Wahl erhielt. Ein kleines geblümtes Dankeschön ging auch an das Fibelteam und engagierte Platt-Mobilisatoren wie Wolf Dieter Boche in Jüterbog und Helga Klein in Großderschau. Die Platt-Nachfolgerin von Christa Grähn hatte ihren "Plattschützling" Andrè dabei, der seine plattdeutschen Verse von der "katt" unbekümmert hervorsprudelte. Zu anregenden Gesprächen bot sich die Pause bei Kaffee, Wasser und Kuchen von Carla, Astrid und Angelika an. Den schönen Hofgarten sparten wir aus - angesichts der Hitze. Wir blieben in der etwas erträglichen,schattigen Tordurchfahrt auch zur musikalischen Lesung von Wolfgang Rieck über Mottche Pinkus und dessen Söhne im einstigen Gürstrow.Ein vergnügliches Stück plattdeutscher Literatur, aber in eine Herausforderung in der schwülwarmen Luft. Den Torregen der EM konnten die meisten dann miterleben - am Autoradio und dann zu Haus an Dosse, Jäglitz und Havel.
Fotos Astrid u Andreas Flügge