Een Hoog up Flämingplatt
Gut besucht war der große Saal des Kulturzentums Bad Belzig zur öffentlichen Vorstellung der Ergebnisse unseres Projektes "Rettet das Flämingplatt. Traditions- und geschichtsbewußte Einwohner und Medienvertreter waren gekommen, um Näheres über unser Projekt "Rettet das Flämingplatt" zu erfahren. Mehr als ein Jahr Arbeit steckt auf der kleinen CD in der ansprechenden Hülle mit Fläminglandschaften.
Über 1500 Kilometer legte Ronald Heber, unser Projektmitarbeiter beim Landesverein zurück, um Muttersprachler aus dem Fläming zu sprechen.
In't 12 Joahrhunnert siedelt'n ville Flamen hier in'ne Jäegend un häen denne Fläeming datue jesäed. Sey häen Doerpere upjebout un Kerke ut Findlinge un Borne un häen Feldere anjeleiet.De Sproache häen de Liede ook mettjebracht un hiete vertellt sich de olle Liede up'n Doerp in det Fläemig- Platt von dunnemoals.In'ne Stadt häen se awwer hochdietsch jesproak'n, ooch de Kingere up'n Doerp liehrten hochdietsch in'ne Schoole. Nu wull de Heemoatverein dat bitken Sproache erholl'n.We sieken Liede, de dat noch käen un häen schon wat up'n Jeräet upjenoahm.Dat sull denne eene janze Schiewe war'n, eene CD.Ook moaken we Fläming- oande up'n Doerp, in Lichterfelde hoam we dat schon jemoakt..Doa woarn in'ne Haervest 25 Liede doa un dat moaken we wieter det Joahr.Doa Junther Koppehele häet jau schon een Bueck je schrien öwer dat Fläeming- Platt, een richdijet Wörderbueck.Ook wull'n we Jeschichd'n un Jedichde tusam troan un denne in'n Bibliodech jäewen.Up doa Doerpere sproaken de Liede allemoal wat andersche unn dat wull'n we denne ook moal up eene CD upnoahm.Sau, dat is'n janzen Schwug Arweet, doa häen ville tu moaken...
Die Siedler aus Flandern vor ca. 800 Jahren brachten ihre besondere Mundart mit nach Brandenburg. In den Fläming-Dörfern hat sich diese Art der Sprache in ihren Grundzügen erhalten und war bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts die Umgangssprache im Alltag. Nur in der Schule mussten die Kinder hochdeutsch lernen und die Städter sprachen ebenfalls hochdeutsch in unserer Gegend. Heute gibt es hauptsächlich auf den Dörfern Bewohner, die Fläming-Platt noch beherrschen und auch zum Teil täglich sprechen. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass diese alte Sprache in unserem Landstrich nicht in Vergessenheit gerät. Dazu suchen wir Verbindungen zu den flämingisch sprechenden Menschen und wollen Geschichten und Verse sammeln, sowie Alltagsarbeiten auf dem Dorfe erzählen lassen und in Tonaufnahmen festhalten. Auch an Texten, egal ob mit Hand geschrieben oder gedruckt, sind wir interessiert. Nach Sondierung werden dann die Tonaufnahmen auf CD kopiert, die Texte gesammelt und dann über Bibliothek, Internet und Zeitung den Interessierten angeboten. Die verschiedensten Veranstaltungen wollen wir zunehmend nutzen, um die Sprache wieder bekannter zu machen. Es werden Fläming- Platt- Abende organisiert, auch in Verbindung mit anderen Heimat-vereinen und wir versuchen, die Kinder in den Schulen für diese Mundart zu begeistern.
Das erste Dorf im Fläming zeigt nun seinen plattdeutschen Namen auf dem Ortsschild. Stolz versammeln sich die Bewohner des Ortsteiles von Bad Belzig darum. Flämingisch ist zwar nicht mehr Alltagssprache, aber stets bei den Dorfhöhepunkten präsent. Das hat nicht nur Maria Sternberg immer im Blick, der das Flämingplatt geläufig ist. Sie hat auch zum diesjährigen Erntedank die plattdeutschen Texte für das Historienspiel verfasst, das dieses Mal zu den Wurzeln der Sprache, den flandrischen Einwanderern im 14. Jahrhundert führte. Für "Janz wiet retour"
Unser Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg e.V. setzt mit einer weiteren CD sein Projekt fort, das Plattdeutsch des Flämings zu bewahren. Nach den persönlichen Geschichten von Alteingesessenen auf der CD „Een Hoog up Flämingisch“ wurden jetzt durch den Bad Belziger Ronald Heber 14 Lieder zur Gitarre aus dem Hohen und Niederen Fläming eingespielt.
Es handelt sich dabei um ins Platt übertragene Volkslieder, das Burgenwanderlied (Borjenwannerwech) von Helmut Moritz und eigene Stücke des in Bad Belzig lebenden Plattfreundes Ronald Heber.
Nuhäen we ook ´ne plattdietsch Ecke in Jieterbog
Ja, auch die Jüterboger richten sich im Mönchenkloster ein plattdeutsches Buch- und Medienregal mit niederdeutscher Literatur ein. Ein erstes Buchpaket wurde jetzt vom Landesverein für Niederdeutsch im Land Brandenburg an Bibliotheksleiterin Carola Langer übergeben.
Foto: afl
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